weiß-grau bis undurchsichtig
Schleichend kommst du
unbemerkt, als kriechend
schwere Wolke
über Nacht zur
Morgenstunde und
umhüllst die Wälder.
Mit deinem
dichten Schleier
schluckst du
das Licht
raubst uns
die Sicht
mal hoch
dann tief
bis die Sonne
dich sieht.
Dann ziehst du dich
zurück ins Nichts
wo du auch her-
gekommen bist.
Wartest geduldig
stets auf der Lauer
ausharrend, denn es ist
nichts von Dauer
bis deine nächste
Chance sich ergibt.
Eure Bertie Fox
Antworten
Also liebe Bertie, ich bin echt beeindruckt, jetzt schreibst Du auch Gedichte. Ich bin so gerne in der Natur, da fühle ich mich am sichersten und da wird mein oft so unruhiger Geist, mein Gemüt wieder ruhig, da ordnen sich meine vielen Gedanken und dort finde ich neue Kraft, neuen Mut und Inspiration für mein Leben. Schon als Kind war das so und bis heute bin ich so oft es geht da draußen, wandere stundenlang durch meine Lieblingslandschaften und erfahre, wie bereichernd es ist, alles, was mich im Alltag oft quält oder unruhig macht, hinter mir zu lassen. Je länger die Wälder, die Höhen, die Seen, die Felder und die vielen Stimmen dort auf mich wirken, so ferner, immer ferner wird das wovon ich glaubte, dass es wichtig sei. Wir „leben in Affenkäfigen, die man höflich Wohnung nennt, arbeiten auch in solchen“, so hat es Wolf Maahn mal in einem Lied beschrieben. Künstliche Umgebungen, künstliches Licht und Naturbilder, die man nur vom Bildschirm kennt. Doch, dabei ist die Natur nur ein paar Schritte entfernt. Leider haben wir für das wirklich schöne heute unsere Sinne, unseren Blick verloren. Umso schöner und reicher ist es, dass es auch heute noch (oder wieder) Leute gibt, die die Gehetzten und „Blinden“ unserer Zeit einen Weg zeigen, der wieder dorthin geht, ja so wie Du Bertie mit deinem „Buchstabenkuscheln“, wie zuerst ein leises Rascheln der Blätter im Baum, den ein Wind erfasst und dann … wird das Rascheln zum Rauschen, das leichte Schwingen der Äste zum Wogen, dann biegen sich die großen Äste und der Baum und er wird vom Sturm erfasst … dann wieder Stille, Vogelgezwitscher und die ersten Sonnenstrahlen. Ja, so empfinde ich Deine Gedichte. Leise, still und fein beginnen sie, werden dann zu einer tiefgründigen Geschichte in der jeweils eine Erkenntnis steckt, die das ganze Leben betrifft, das Werden und Vergehen, den Neuanfang, die Stille des Winters, der Warten etwa der verblühten Sonnenblumen auf den Frühling … ein ewiger Zyklus von Verfall und Neubeginn, warten, hoffen und dann spüren, wie alles wieder neu beginnt. Wie Jean Paul schon in seiner Fichtelgebirgsreise im 19. Jhd. beschrieben hat: Man muss sich auf die Schönheit und Erhabenheit der Natur einlassen, darauf hören, beobachten und Stille aushalten, dann erkennt man sie und hat den Schlüssel zum endlosen Quell gefunden. Ich wünsche Dir viele, viele Leser, die durch deine Gedichtkunst wieder dahin gelangen, wovon sie sich weit entfernt haben, zu sich, zur Natur, zum scheinbar unbedeutenden, das jedoch das Wahre ist. Die stimmungsvollen Fotos und die in Gedichtform zusammengekuschelten Buchstaben malen große Bilder … Applaus und Glückwunsch! Ein Tipp an die Leser: Mal wirklich hinausgehen, an einen Lieblingsort und die Gedichte dort lesen!
Lieber Daniel,
wow, herzlichen Dank für diese ausführliche und stimmungsvolle Rückmeldung deinerseits! Durch meine Gedichte habe ich die Möglichkeit kleine Inspirationen kreativ niederzuschreiben und so meinen Schreibbedürfnis nachzugehen… im Alltag lässt es sich durch Gedichte oft besser umsetzten, als länger an einer Geschichte zu schreiben. Zeit ist ja irgendwie „Mangelware“! Deshalb freut es mich umso mehr, dass du die Zeit und Muße gefunden hast, mir zu schreiben.
Es freut mich auch, dass meine Gedichte dir gefallen!
Viele Grüße
Bertie
Rückert hat mal gesagt: „Ach führte ein schöner Weg zu meinem schönen Ziel“ – Ja, heute muss man oft weit laufen oder fahren, um ein schönes Ziel in der Natur zu erreichen. Im übertragenen Sinne können auch Deine Gedichte den Weg zu schönen Zielen hin weisen …