Archiv der Kategorie: Gedichte

Vor kurzem hat mich das Buch „Wie Gedichte entstehen“ von N. Hummelt und K. Siblewski so begeistert, dass ich mich entschlossen habe auf meiner Homepage eine weitere Kategorie einzustellen. Ich habe als Teenager schon Gedichte geschrieben – ich kann mich noch an ein kleines Büchlein erinnern, welches ich nur dafür verwendet habe – als Erwachsene wurde es mit den Gedichten dann weniger. Mein letztes Gedicht, welches ich tatsächlich vor „Publikum“ vorgetragen habe, war anlässlich eines runden Geburtstages. Es folgten weitere, die jedoch auf der Festplatte meines PC schlummern. Das Buch von Hummelt und Siblewski, in dem die Autoren erzählen wie sie Lyrikern wurden, wie bei ihnen der Entstehungsprozess von der Idee zum Gedicht und dann zum fertigen Gedichtband verlief, ist leicht verständlich geschrieben, ehrlich und für mich persönlich sehr motivierend gewesen. In der Kategorie „Gedichte“ möchte ich meine Gedichte einstellen, aber auch Fotos, die mich zu den Gedichten inspiriert haben.
Ich möchte mich zukünftig noch mehr mit dem Schreiben von Texten, Kurzgeschichten und Gedichten befassen, sowohl für Kinder, aber auch für Erwachsene.

Ich hoffe, dass ihr Lust habt mich dabei zu unterstützten, indem ihr mir eure Meinung mitteilt!

Eure Bertie Fox

Wortgeflüster

Wortgeflüster

Ich kann mir meine Wörter denken,

sie werden im meinem Kopf geboren

ich kann Wörter auch verschenken,

unausgesprochen gehen sie verloren.

 

Ich kann mit Wörtern um mich werfen,

wie ein Tornado alles zerstören

manche Wörter erzeugen Schmerzen,

diese sollte man besser überhören.

 

Ich kann mit Wörtern Lachen zaubern,

dein Gesicht strahlt mich dann freudig an

oder stundenlang Belangloses plaudern,

damit du abgelenkt bist, irgendwann.

 

Ich kann dich mit Wörtern fesseln,

dich zum Staunen bringen, fassungslos

dich einlullen und in Watte packen,

meine Wörter machen dich bewegungslos.

 

Ich kann Wörter so zusammenschmeißen,

dass du mich nicht mehr verstehen kannst

ich kann Wörter in der Luft zerreißen,

klingt dann alles sinnlos, wie zerfranst.

 

Ich kann ein Wort so viel Bedeutung geben,

kann hinein die ganze Welt dir legen

es aufs Podest empor zu Himmel heben,

fühlst dich wie auf Wolke sieben schweben.

 

Ich kann dir mit einem Wort alles sagen

oder viele Wörter erklären nichts,

so entstehen tausend Fragen

stehen uns gegenüber, alles zerbricht.

 

Ich kann mit Wörtern Situationen retten,

kann krummes wieder gerade biegen

kann in Wörterstürmen, die Wogen glätten,

damit sich Menschen nicht mehr bekriegen.

 

Ich kann mich im deinem Wortgeflüster verlieren

ich schlafe ein und träume nachts von dir,

deine Wörter können mich inspirieren

nun bist du ein Teil von mir.

Bertie Fox

Seifenblasen

Seifenblasen

 

Ideen sind wie Seifenblasen

kurzlebig, schön und plötzlich weg

vergleichbar mit dem Einfangen von Hasen

oder dem Mäuse-Fangen mit fettem Speck.

 

Kurz um, ist nicht jede davon eine vortrefflich Gute

und sobald man das verstanden hat,

ist einem schlecht Zumute

theoretisch ist ja Vieles möglich

aber mal ganz ehrlich,

wie wird aus der Idee ein Gedicht

tja das ist schwer zu sagen,

man weiß es nicht.

 

Welcher Einfall mir im Geist bleibt hängen

ist anfänglich nur unklar zu benennen,

manchmal ist es recht schnell geschehen

doch öfter,

lass ich sie auch wieder ziehen.

 

Auf mein Bauchgefühl ist gut Verlass,

also nehme ich dies gleich zum Anlass

und schreibe zuerst eine Überschrift

wie es üblich ist bei einem Gedicht,

denn ohne kann ich nicht beginnen

wenn´s auch nur provisorisch ist

und nicht für immer.

 

Eine Zeile folgt dann der nächsten

jedoch wächst der Text nur langsam an,

vieles wird geschrieben,

aber auch wieder gelöscht – sodann

eine Strophe jeden Tag

ist ein gutes Ziel

für ein Poeten aber nicht sehr viel.

 

Dem Eichhörnchen gleich,

Nuss für Nuss wird voll das Nest

und nach vielen Tagen Arbeit

bis dann zu guter Letzt,

wir zufrieden auf den Bildschirm schauen

und feiern leise ein ganz privates Fest.

 

Die getane Arbeit nun vor uns sehend

lässt unsere Brust vor Freude beben,

aber nur still und heimlich

lassen wir die Freude raus

uns gebührt noch längst kein Applaus.

Unser Gedicht muss wie guter Kuchen,

vor dem Genießen noch etwas ruhen.

 

Wenn nach Tagen bis Wochen

die Verse bleiben stehen,

können wir guten Gewissens

davon ausgehen,

dass nun vollendet ist,

was wir gedacht,

aus dem Herzen

durch den Kopf

aufs Weiße herausgebracht.

 

Und wenn wir Mut und etwas Glück

dann sollten wir an einem Stück,

vor Publikum uns trauen reden

denn so können wir alle

Wörter bewegen

gemeinsam an solch einem Abend

aus uns herausgehen und es wagen

deshalb gebührt Applaus und Respekt

heute Abend jedem neuen Projekt.

 

Bertie Fox

weiß-grau bis undurchsichtig

weiß-grau bis undurchsichtig

                               

Schleichend kommst du

unbemerkt, als kriechend

schwere Wolke

über Nacht zur

Morgenstunde und

umhüllst die Wälder.

Mit deinem

dichten Schleier

schluckst du

das Licht

 raubst uns

die Sicht

mal hoch

dann tief

bis die Sonne

dich sieht.

Dann ziehst du dich

zurück ins Nichts

wo du auch her-

gekommen bist.

Wartest geduldig

stets auf der Lauer

ausharrend, denn es ist

nichts von Dauer

bis deine nächste

Chance sich ergibt.

 

Eure Bertie Fox

geräuschkulisse

geräuschkulisse

 

der herbst ein moment zwischen

wach sein und schlaf,

licht und schatten wechseln sich ab.

es knistert und kracht

jeder einzelne schritt

erzeugt geräusche bei jedem tritt.

schwerer erdiger duft

nach holz und pilzen

liegt in der luft.

der herbst vertreibt den sommer

und ruft den winter

 

der winter im wald ist

dunkel und kalt

still und ruhend

bis schlafend schön

einsam, herrlich anzusehen.

spuren legend

im glitzernden Schnee

im eis gefroren.

die zeit steht still

der winter macht, alljährlich

was er will

 

der frühling bringt

leben aufs neue

es kribbelt und krabbelt

rauf wie runter

sprießt und wächst

den hang hinunter.

als weiche kissen

bedeckt das moos

stein und stamm.

der frühling ist

erneuter jahresanfang

 

der sommer im wald

ist schattig und kühl

es raschelt hier

und zwitschert dort.

weiter drüben bewegt sich was

nichts zu sehen,

aber hörst du das

es wimmelt

und wuselt überall

der sommer im wald

stiftet verwirrung oftmal

 

 

Bertie Fox

Vergehen

Vergehen

 

Stolz und aufrecht steht ihr da 

den Kopf geneigt

als würdet ihr zur Erde blicken

dorthin wo alles begann.

 

Braun und trocken sind eure Leiber 

ausgemergelt – leblos.

Die Zeit ist gekommen, wie jedes Jahr

Ein Zyklus von Leben und Tod.

 

Im Boden gekeimt

Aus der Erde erwacht

Zum Himmel gewachsen

Die Sonne als Magnet.

 

Stark, grün und leuchtend gelb    

zu Tausenden nebeneinander stehend

wie Soldaten der Natur

ein Blickfang für die Menschen.

 

Füttert Samen, spendet Öl

oder – nichts dergleichen.

Standhaft wartend, die Kälte überdauernd

als Wächter der Erinnerung.

 

Komme Regen, riesele Schnee

doch ihr überdauert, still schlafend

bis zum Nächsten,

euren Platz einnehmend.

 

Wenn es wieder beginnt  

das neue Leben

vom Dunklen ins Licht

vom Großen zu Nichts.

 

Bertie Fox