Seifenblasen
Ideen sind wie Seifenblasen
kurzlebig, schön und plötzlich weg
vergleichbar mit dem Einfangen von Hasen
oder dem Mäuse-Fangen mit fettem Speck.
Kurz um, ist nicht jede davon eine vortrefflich gute
und sobald man das verstanden hat,
ist einem schlecht zumute
theoretisch ist ja vieles möglich
aber mal ganz ehrlich,
wie wird aus der Idee ein Gedicht
tja das ist schwer zu sagen,
man weiß es nicht.
Welcher Einfall mir im Geist bleibt hängen
ist anfänglich nur unklar zu benennen,
manchmal ist es recht schnell geschehen
doch öfter,
lass ich sie auch wieder ziehen.
Auf mein Bauchgefühl ist gut Verlass,
also nehme ich dies gleich zum Anlass
und schreibe zuerst eine Überschrift
wie es üblich ist bei einem Gedicht,
denn ohne kann ich nicht beginnen
wenn´s auch nur provisorisch ist
und nicht für immer.
Eine Zeile folgt dann der nächsten
jedoch wächst der Text nur langsam an,
vieles wird geschrieben,
aber auch wieder gelöscht – sodann
eine Strophe jeden Tag
ist ein gutes Ziel
für ein Poeten aber nicht sehr viel.
Dem Eichhörnchen gleich,
Nuss für Nuss wird voll das Nest
und nach vielen Tagen Arbeit
bis dann zu guter Letzt,
wir zufrieden auf den Bildschirm schauen
und feiern leise ein ganz privates Fest.
Die getane Arbeit nun vor uns sehend
lässt unsere Brust vor Freude beben,
aber nur still und heimlich
lassen wir die Freude raus
uns gebührt noch längst kein Applaus.
Unser Gedicht muss wie guter Kuchen,
vor dem Genießen noch etwas ruhen.
Wenn nach Tagen bis Wochen
die Verse bleiben stehen,
können wir guten Gewissens
davon ausgehen,
dass nun vollendet ist,
was wir gedacht,
aus dem Herzen
durch den Kopf
aufs Weiße herausgebracht.
Und wenn wir Mut und etwas Glück
dann sollten wir an einem Stück,
vor Publikum uns trauen reden
denn so können wir alle
Wörter bewegen
gemeinsam an solch einem Abend
aus uns herausgehen und es wagen
deshalb gebührt Applaus und Respekt
heute Abend jedem neuen Projekt.
Bertie Fox